La Storia von Elsa Morante – Festival „La Fonte“
Sonntag 3.März , Odeon Teather, 17.00 Uhr – Details und Anmeldungen
Ein Meisterwerk der italienischen Literatur – endlich neu übersetzt. Mit beinahe kindlicher Wahrhaftigkeit und zarter Wärme erzählt Elsa Morante die Geschichte von Ida und ihren beiden sehr unterschiedlichen Söhnen im faschistischen Rom: ein unvergesslicher, zauberhafter Roman.
»La Storia«, das ist die »große« Geschichte: die nüchterne Chronik von Diktaturen, Weltkriegen und Menschheitsverbrechen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, mit der jedes Kapitel dieses Romans eröffnet. »La Storia« ist aber vor allem die Geschichte der verwitweten Lehrerin Ida in den Jahren 1941 bis 1947. Bis zur Erschöpfung hetzt sie in Rom zwischen den Armenvierteln San Lorenzo und Testaccio hin und her, müht sich ab, ihre beiden Söhne durchzubringen. Nino, der ältere Sohn und präpotente Schwarzhemdträger, will lieber heute als morgen das Lyzeum verlassen und in den Krieg ziehen. Später findet er sich bei den Partisanen wieder. Der kleine Useppe, gezeugt bei einer Vergewaltigung durch einen jungen Wehrmachtsoldaten, immer heiter und neugierig, verbringt seine Tage allein in der Wohnung, manchmal in Gesellschaft des ebenso liebenswerten Hundes Blitz. Inmitten von Bombenangriffen, Hunger und Deportationen wächst Idas Angst, ihre jüdischen Vorfahren könnten der Familie zum Verhängnis werden. Mit unendlicher Zuneigung für ihre Figuren und einer Klarheit ohne jedes Pathos verknüpft Elsa Morante die Geschichte einer Welt in Flammen mit dem Schicksal einer Frau und ihrer Kinder. In der einfühlsamen und sorgfältigen Übersetzung von Maja Pflug und Klaudia Ruschkowski entfalten sich die Frische und Leichtigkeit des Romans – und die magische Sogwirkung, die er bis heute ausübt.
Im Gespräch über die neue Übersetzung von Elsa Morantes klassiker La Storia eine der beiden Übersetzerinnen Klaudia Ruschkowski und der Schriftsteller Alfredo Zucchi.
Elsa Morante, 1912 in Rom geboren und 1985 dort gestorben, ist neben Natalia Ginzburg wohl die bedeutendste Schriftstellerin der italienischen Nachkriegsliteratur. Für ihren Roman »Arturos Insel« erhielt sie 1957 den begehrten Premio Strega. Sie war mit Alberto Moravia verheiratet und mit Pier Paolo Pasolini und Natalia Ginzburg befreundet. Ihr Roman »La Storia« von 1974 war ein internationaler Erfolg und wird bis heute immer wieder in neue Sprachen übersetzt. Der Roman wurde 1986 mit Claudia Cardinale verfilmt, 2023 entstand eine TV-Serie. Die Romane und Erzählungen Elsa Morantes sind bei Wagenbach lieferbar.